Kanbour, Hazem | Syrien | Oud in Zaide. Eine Flucht
Hazem Kanbour lebt seit zwei Jahren in Deutschland. Er kommt aus Idlib, studierte dort Maschinenbau und ist über die Türkei, Italien und Österreich nach Deutschland gekommen. Da er Musik sehr liebt und das Spiel auf der Oud zu seinen liebsten Hobbies gehört, freut er sich sehr darüber bei diesem Projekt mitwirken zu dürfen. Er hofft auf einen sehr großen Erfolg des Projektes und glaubt, dass das Erfolgsgeheimnis vor allem in der Teamarbeit und dem vollen Einsatz der einzelnen Mitwirkenden liegen soll. „Ich arbeite als Team“ sagt er über sich selbst. Hazem ist im Projekt als musikalischer Assistent tätig, singt im Chor, assistiert dem Dirigenten und drückt sich am liebsten durch das Spiel seiner Oud aus. Dies fällt ihm laut eigener Aussage leichter als das Schauspielern. Der Text der Oper berührt ihn sehr, weil er ihn als sehr realitätsnah empfindet. Auch übersetze er der die Texte der Oper auf arabisch übersetzt. Für ihn ist Heimat das Wichtigste und sich von dieser trennen und fliehen zu müssen eine schwere Entscheidung. Besonders berührte ihn die ebenfalls im Text der Oper angedeutete Tatsache, dass Flüchtlinge, die in ihrem Heimatland studiert haben hier vor dem Nichts stehen und ihre Titel und Leistungen nur selten wertgeschätzt werden. Er selbst muss in Deutschland noch zwei Jahre studieren, da sein Zeugnis nicht anerkannt wird. Er ist jedoch überzeugt davon, dass man mit jeder Situation zurecht kommen kann wenn man das nur will und dass es sogar in den extremsten Situationen wie Krieg noch Liebe geben kann. Dazu fügt er fröhlich hinzu, dass Liebe doch nichts mit Krieg zu tun habe. Vielleicht verliebt man sich sogar auf der Flucht...
Interview: Anne Radakovich