Pouya | Afghanistan | Musiker, Schauspieler | Gomatz in Zaide. Eine Flucht. | Idomeneo | Zuniga in Carmen

01.06.2016 00:00

Foto: Sebastian Marincolo

Ahmad

Der studierte Zahnarzt aus Afghanistan hat sein Leben lang Musik gemacht. Pouya arbeitete in einem französischen Lazarett als Krankenpfleger. Durch seine liberale, prowestliche Einstellung machte er sich für die Taliban verdächtig und musste fliehen.

Nach beinahe sechs Jahren in Deutschland erreichte ihn im Dezember 2016 der Abschiebebescheid – trotz einer festen Stelle in der Flüchtlingsberatung der IG Metall in Frankfurt und seiner Tätigkeit als Gerichtsdolmetscher für sechs Sprachen. Nach seiner „freiwilligen“ Ausreise von 55 Tagen nach Afghanistan im Januar 2017 konnte Pouya dank eines auf Anfang August 2017 befristeten Arbeitsvisums nach Deutschland zurückkehren. Der Fall „Pouya“ spielte medial eine große Rolle im Kampf gegen Abschiebung. Politiker bis Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, der Geiger im Gärtnerplatzorchester Albert Ginthör, Bianca Huber von der IG Metall, der ehemalige Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Thomas Goppel, sowie Nicola Steller und Cornelia Lanz von Zuflucht Kultur engagierten sich stark für seine Rückkehr.

Im Juli spielte Pouya in der Schauburg München den Ali in Rainer Werner Fassbinders Angst essen Seele auf, inszeniert von George Podt. Seit August hat er einen Projektvertrag am Staatstheater am Gärtnerplatz und ab Januar wird er am Staatstheater Darmstadt engagiert sein.

Pouya wirkte bereits in vielen Musik-und Theaterprojekten mit. In der Zuflucht Kultur-Produktion ZAIDE. EINE FLUCHT. war er in der Hauptrolle des Gomatz zu erleben – seine persönliche Geschichte prägte die gesamte Produktion.

15.3.2017
Liebe Journalistinnen und Journalisten, liebe Interessierte,  
dies ist die Pressemeldung, die wir Ihnen schon so lange schicken wollten: Heute hat der Musiker und Zuflucht-Kultur-Künstler Ahmad Shakib Pouya sein Visum in der deutschen Botschaft in Kabul abgeholt und wird morgen abend wieder in Deutschland eintreffen! Die schlimme Zeit der Ungewissheit und des Wartens hat damit vorerst ein Ende. In den mehr als 50 Tagen seit seiner Rückkehr nach Afghanistan am 20. Januar lebte Pouya unter sehr bedrückenden und gefährlichen Umständen: Untergetaucht in Kabul und ständig sein Quartier wechselnd, verließ ihn nie die Furcht, verraten zu werden.
weiter: Ahmad